Hochspezialisiertes Sehorgan
Zur Wirkung eines Katzenblicks trägt die Lage der Augen ganz wesentlich bei. Genau wie bei uns Menschen sind die Augen bei der Katze frontal ausgerichtet.
Dadurch besitzt die Katze ein exzellentes räumliches Sehvermögen, das bei der Jagd unverzichtbar ist: Ein gezielter Tatzenhieb ist nur möglich, wenn die genaue Position des Beutetiers im Raum schnell und zielsicher bestimmt werden kann.
Auch auf Bewegungen ist das Katzenauge hochspezialisiert – wieder eine Anpassung an das Leben einer Jägerin, die Beutetiere so schnell wie möglich aufspüren muss. Spezielle Zellen sind dafür verantwortlich, Bewegungen sofort wahrzunehmen, um den Jagdinstinkt rechtzeitig auslösen zu können.
Im Dunkeln ist gut funkeln
Katzen jagen vorwiegend in der Dämmerung – das Auge hat sich entsprechend angepasst. Auch bei schlechten Lichtverhältnissen kann die Katze hervorragend sehen.
Die Pupillen können sich dreimal so stark ausdehnen wie das menschliche Auge. So kann mehr Licht auf die Netzhaut einfallen, die wiederum im Vergleich zum menschlichen Auge mehr lichtempfindliche Sehstäbchen enthält.
Das einfallende Licht wird nun nochmals verstärkt – durch eine reflektierende Pigmentschicht, das "Tapetum lucidum" (lateinisch: "leuchtender Teppich").
Das Licht, das im Auge nicht absorbiert wurde, wird von der spiegelnden Schicht, die aus hochreflektierendem Zink und Eiweißen besteht, nochmals auf die Netzhaut zurückgeworfen. Die lichtempfindlichen Zellen werden somit also zweimal getroffen: einmal auf dem Hin- und einmal auf dem Rückweg des Lichts durch das Auge.
Das "Tapetum lucidum" ist deshalb auch verantwortlich für das geheimnisvolle Leuchten der Katzenaugen, wenn sie im Dunkeln plötzlich eine Taschenlampe oder ein Scheinwerfer anstrahlt.